von Dieter Fischer und Tobias Siebert
München 1910:
Was für den einen noch eine recht beschauliche Großstadt, ist für Joseph Hallberger, der mit seiner Schwester Centa aus Eitting bei Freising angereist ist, eine wahre Herausforderung.
„Oiso, des Minga is a pfundige Stodt“, so Joseph Hallberger begeistert, als er in der Pension Schaller in der Münchner Innenstadt auf seinen Neffen Albert trifft. Diesen beschäftigen jedoch ganz andere Gedanken. Hat er doch vor, seinen Onkel Joseph, der seine „sauern Wiesn“ für das Zehnfache vom normalen Preis an einen „Hirndübl aus Schwabn“ verkauft hat, um Geld zu bitten.
Neffe Albert, verliebt in Elisabeth (Tochter der Pensionswirtin Pauline Schaller), möchte nämlich einen Haushaltswarenladen in München eröffnen, um den Erwartungen von Frau Pauline Schaller an einen Schwiegersohn gerecht zu werden.
Joseph Hallberger willigt ein, seinem Neffen das Geld zu geben. Allerdings fordert er Albert auf, ihm als Gegenleistung eine Nervenheilanstalt zu zeigen. Joseph Hallberger hat im „Wochnblattl“ gelesen, dass eine Irrenanstalt für Reiche ein Haus auf dem Lande zu pachten sucht. Da er miot dem Geld vom Schwaben unter anderem das alte Pfarrhäusl gekauft hat, spielt er mit dem Gedanken, selbst ein „Exklusiv-Irrenhaus für Gwappelte“ zu eröffnen. Aber vorher möchte man sich so was ja erst einmal selber anschauen, gell!
Neffe Albert und seine Elisabeth stehen vor einem scheinbar unlösbaren Problem, bis Elisabeth auf die Idee kommt, die geplante Soiree mit Auftritten der Kammersängerin Pauline Schaller für die Pensionsgäste als Ausflugsziel für Insassen einer Irrenanstalt zu verkaufen. Pauline Schaller wird von Albert und Elisabeth kurzerhand zur Anstaltsleiterin befördert.
Da die Gäste der Pension Schaller durchaus etwas eigenwillige Charaktere zeigen, vom exzentrischen Weltenbummler Reisinger bis hin zu einem Schauspieler mit Sprachfehler, hoffen die beiden mit ihrem Plan endlich ans Ziel, respektive in den Hafen der Ehe zu kommen. Und wirklich, das Zusammentreffen von Joseph Hallberger – der sich in dem Glauben befindet, er habe es mit „lauter Narrischen“ zu tun – und den Pensionsgästen übertrifft alle Erwartungen. Eines jedoch war ganz und gar nicht geplant: Kaum ist Joseph hallberger wieder zu Hause auf dem heimatlichen Hof, die wohl verdiente Ruhe zu genießen, als nach und nach die Gäste der Pension Schaller eintrudeln, um ihm einen Besuch abzustatten. Nicht nur, dass er in München großzügig seine Visitenkarten verteilte, nein, es gilt auch das eine oder andere leichtsinnig erteilte Versprechen einzulösen.
Plötzlich ist das Haus voller „Narrische“, von denen Hallbergers Schwester Centa nichts ahnt, hat sie doch München noch vor besagter Veranstaltung in der Pension Schaller verlassen. Die Situation eskaliert und Hallberger ruft verzweifelt per Telegramm nach der Anstaltsleitung, mit der Bitte, auch die „Joppen für die Verrückten“ mitzubringen.
Wie aber kann dieser Knoten aus Irrungen und Wirrungen gelöst werden?
Regie: Lisa Hanöffner